„Salon- und Kellerkonzertchen“ – ein Projekt der HKB goes Altstadt!
Die Berner Altstadt verfügt über ein neues Kulturangebot: Schon acht Mal wurden in Privathaushalten die „Salon- und Kellerkonzertchen“ von Studierenden der Hochschule der Künste Bern (HKB) durchgeführt. Die Idee zu diesem Wahlkurs für Klassik- und Jazzstudenten hatte die Musikvermittlerin und Dozentin Barbara Balba Weber. Ich traf sie im Restaurant Volver am Rathausplatz, wo sie mir mehr darüber erzählte.
Gesucht waren Bewohner der unteren Altstadt in Bern, die sich vorstellen konnten, in ihren Privaträumen Konzertchen zu veranstalten. Jeder konnte sich bewerben. Die Abmachung: Die Studierenden spielen gratis ein Konzert, der Gastgeber stellt die Räume zur Verfügung und lädt Leute ein. Das Programm wiederum wird von den Studenten in Absprache mit dem Gastgeber bestimmt.

Die grüne Beleuchtung war Teil der Performance
Ausschlaggebend ist die erste Begegnung zwischen den Räumlichkeiten einer Wohnung, ihren Inhabern und den vielleicht nur gerade für dieses eine Konzert zusammenspielenden Musikern. Musikalische Experimente werden gewagt, andere Kunstrichtungen, wie Literatur, werden miteinbezogen, so dass zum Beispiel ein Jazzdrummer, klassische Streichinstrumente und eine Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens zu einem einmaligen Erlebnis verschmelzen.
Haustiere sind nicht ausgeschlossen.
Die optische und gastliche Gestaltung wird durch den Auftrittsraum selbst und allen darin agierenden Personen inspiriert, und reicht mit einem breiten Spektrum an Möglichkeiten von elektronisch installierten Lichteffekten bis zum angebotenen Imbiss. Selbst Haustiere werden nicht ausgeschlossen, es ist sogar wahrscheinlicher, dass sich die Musiker von ihnen zu erweiterten Tönen inspirieren lassen!
Eine berührende Begegnung.
Eine ältere Altstadtbewohnerin, die sehr zurückgezogen mit ihren, vielen Kanarienvögln lebt hat sich auch zu diesem Projekt gemeldet. Die Studierenden haben das Thema Vögel für das Konzert sehr kreativ umgesetzt. Der Dame hat es gefallen und ihren Alltag bereichert, sie hat auch wieder mehr Kontakt zu alten Bekannten und neue Bekanntschaften mit den jungen Leuten die ihr dieses Konzertchen gebracht haben geknüpft.
Ich hatte das Vergnügen, selbst einmal teilzunehmen zu können. Am 14. Dezember in meiner Nachbarschaft erlebte ich, wie das einmalige „Konzert-chen“ nicht mit dem letzten Ton und dem dazugehörigen Applaus endete. Musiker und Musikerinnen setzten sich zu den Gästen, und plauderten mit uns noch lange ungezwungen über ihre Ideen, Absichten, Einsichten und Aussichten. Ich begann langsam zu verstehen, wie wichtig die Energien zwischen Musikern und Publikum für ein gelungenes Konzert sind.
Wer von Euch jetzt ebenso begeistert davon ist wie ich und vielleicht eine tolle Idee für die eigene Wohnung dafür hat, der kann sich gerne bei Barbara Weber melden: barbarabalba.weber@hkb.bfh.ch
Leave A Reply