Die Blumensprache ist ein Mittel der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation. Schon die Ägypter kannten sie, und in Europa wurde sie vor allem im 18.Jahrhundert sehr beliebt. Da junge Liebende ihre Gefühle oft nicht offen und klar aussprechen konnten oder durften, behalf man sich in der Sprache der Blumen. Ich noch die Bedeutung des Vergissmeinnichts mit einer durch seinen Namen schon klaren Symbolik, oder rote Rosen, die Blumen der Liebe. Dann wird es aber schon zunehmend geheimnisvoll. Gelbe Blumen können Eifersucht signalisieren, Veilchen, als die berühmte „Blaue Blume der Romantik“, die Sehnsucht… Hier was Wikipedia dazu zu sagen hat:
- Akelei: Du bist ein Schwächling.
- Anemone: Ich möchte ganz bei dir sein.[3]
- Aster: Du bist mir nicht treu.
- Amaryllis: Ich bin stolz, mit dir befreundet zu sein.[4]
- Blaustern: Vergiss! Vergib mir!
- Brennnessel: Ich habe dich durchschaut.
- Calla: Bewunderung über die Schönheit der anderen Person.[4]
- Chrysantheme: Mein Herz ist frei. Kann auch eine Beziehungsbereitschaft signalisieren.[4]
- Dahlie: Ich bin schon vergeben[3]
- Distel: Die Sache ist mir zu gefährlich.[3]
- Edelweiß: Du bist wunderschön.
- Eibe: Ich liebe dich ewig.
- Enzian: Deine Schönheit ist überwältigend.[3]
- Gerbera: Durch dich wird alles noch schöner.[3]
- Gladiole: Sei nicht so stolz.
- Hortensie: Du bildest dir zu viel auf dich ein.
- Hibiskus: Du bist eine zarte Schönheit.[4]
- Iris: Treue: Ich stehe immer zu dir.[4]
- Jasmin: Du bist bezaubernd.
- Kapuzinerkresse: Du verbirgst etwas vor mir.
- Klette: Du bist mir zu anhänglich.
- Kornblume: Ich gebe die Hoffnung nicht auf.
- Krokus: Ich muss mir das noch überlegen.
- Malve: Ich schätze dich als beste Freundin.[3]
- Narzisse: Du bist ganz schön eitel.
- Nelke gelb: Ich verachte Dich.
- Nelke weiß: Ich bin noch zu haben.
- Petersilie: Ich möchte dir etwas Liebes tun.
- Pfefferminze: Verzeih mir![3]
- Blaue Rosen: Es ist unmöglich.
- Rote Rose: Ich liebe dich über alles.
- weiße Rosenknospen: unfähig zu lieben; das Herz, das keine Liebe empfindet
- Salbei: Ich denk an dich.
- Schilf: Entscheide dich bitte endlich![3]
- Rote Tulpen: ewig währende Liebe
- Vergissmeinnicht: Vergiss mich nicht.
Heute möchte ich euch verraten, wo in Bern ich meine Blumen einkaufe. Das ist recht unterschiedlich, denn nicht jedes Geschäft hat das Passende für jede Empfängerin, jeden Empfänger.
1 Mediterrane Blumen
Fangen wir an bei Melanie JeanRichard und ihren „mediterranen blumen“. Der Name hält was er verspricht, hier finde ich Blumen in den schönsten Farben. Wenn ich also Lust auf einen ganz bunten Strauss habe, gehe ich zu Melanie in die Münstergasse.
Bei unserem vormittäglichen Besuch sind gerade Wicken aus Ligurien angekommen. Nur wer schon einmal versucht hat, Wicken selbst zu ziehen, der weiss, wie zart diese Pflänzchen sind. Der Gärtner, von dem Melanie ihre Wicken hat, ist ein blonder Italiener, mit einer Vorliebe für Schottenröcke! Er zieht die Wicken selber in seinen nachhaltigen Kaltgewächshäusern, und ich habe mich gefragt, was er ihnen wohl für Geschichten erzählt hat, dass sie so schön errötet sind…
2 Flair Blumen-Hofboutique
In eine ganz andere Welt taucht man ein, wenn man den Blumenladen Flair betritt. Seit mehr als zehn Jahre gibt es diesen romantischen Laden an der Kramgasse mit den wunderbaren, zum grössten Teil im eigenen Hof im Grossen Moos bei Kerzers selber angepflanzten Blumen in Bioqualität. An einem der beliebten Tage der offenen Tür, war auch ich schon zu Besuch auf dem Kardenhof, ein wunderbares Erlebnis.
Im Laden in der Altstadt gibt es viel zu entdecken, denn nicht nur die Blumen kommen vom Hof der Grosseltern, auch viele kleine Vintage-Gegenstände wurden dort einst vom Estrich heruntergeholt und teilweise aufgearbeitet nach Bern zum Verkauf gebracht. Ein Gschänkli-Flohmarkt der ganz besonderen Art!
Ideal als Mitbringsel finde ich hier nebst der herrlich duftenden Blumenpracht auch künstlerisch ästhetische Gebilde aus getrockneten Pflanzen. Und mitten im Sammelsurium von Gegenständen entdecke ich auch ein paar Gaumenfreuden: hofgemachte Confitüren und Würste.
Für meine Kleinen kaufe ich Blumensamen, die ich zusammen mit ihnen aussähen will. Noch ganz verzaubert verlassen meine Fotografin Sandra und ich das Geschäft.
3 Sempervivum
Als nächstes besuchen wir Katharina (Kä) Hofer im Sempervivum an der Münstergasse, direkt vis à vis vom Münster.
Auch hier bei Kä – wieder eine ganz eigene Welt, in der sämtliche Grüntöne spielen! Sie hat besonders schöne Accessoires für Blumen, wie Töpfe, Hänger und so weiter. Bei ihr finde ich vor allem zarte Blumen in hübschen Töpfchen – kleine Geschenke für den Balkon. Besonders gerne verschenke ich ihre Vergissmeinnicht oder die Ranunkeli . Mit Farben ist Kä bewusst zurückhaltend, im vorherrschenden Grün wirken die zartweissen, zartrosa und hellblauen Pastell-Farben wunderbar elfenhaft.
4 Art floral
Er ist der wohl klassischste Blumenladen in der Altstadt. Hierhin gehe ich, wenn ich eine besondere einzelne Blume verschenken will, oder wenn ich einen Blumenstrauss einfach bestellen und überbringen lassen will. Zudem finde ich hier die schönen Vasen von Link.
Beim „Einmaligen Objekt“, einem jährlichen Event der Geschäfte in der Unteren Altstadt, zu dem in den Schaufenstern jeweils ein ganz besonderer Gegenstand ausgestellt wird, gestaltet das äusserst kreative Team von Marianne Gafner und Beat Bertschy nicht nur das ganze Geschäft sondern immer auch gleich den Platz vor dem Laden mit. So wird die Laube schon einmal zum Wald oder zur moosigen Wiese, und ist jeweils DER Anziehungspunkt des Events. Auch jetzt, an einem ganz gewöhnlichen Nachmittag, zwitschern die Vögel aus den Lautsprechern vor dem Laden und zaubern ein Lächeln auf die Gesichter der Passanten.
5 Secret gardens
Seit fast 20 Jahren gibt es den Blumenladen Secret-gardens an der Kramgasse in Bern. Und schon ein erster Blick ins Schaufenster macht klar: Sie führen kein Standard-Sortiment. Hier herrschen Serie und Masse: Alle Pflanzen und Gegenstände manifestieren sich gleich mehrfach und mit einer Wucht, die einen erstaunlicherweise nicht erschlägt, aber angenehm betäubt… Das Angebot wechselt täglich, und jeder meiner Besuche wurde bisher zum Erlebnis, denn meinem Design-geschulten Auge gefällt diese massige und massive Klarheit ausserordentlich. Hier finde ich vor allem grosse markante Einzelblumen.
Adrian und Patrizia Leichtnam produzieren auch eigene Kerzen, die „–bougies des alpes-„, in deren Wachs Steine aus den Schweizer Bergen eingeschmolzen sind. Und zurzeit verkaufen sie auch Rosenstöcke aus eigener Zucht. Adrian ist eher Wortkarg, will nicht viel über sich erzählen, auch nicht über seine ganz besondere Art, Blumen zu präsentieren. Aber inzwischen wissen wir ja, sie sprechen für sich…
6 Blumengärtnerei Ellenberger & Fuhrimann
Mitten in der Altstadt gibt es auch eine Gärtnerei. Von der Herrengasse 19 aus steigt man eine lange Steintreppe hinab in den Keller, ins Reich der Gärtnerin Susanne Ellenberger und der Floristin Ursi Fuhrimann. Sie betreiben die Gärnerei seit 30 Jahren zusammen. Hier unten stehe ich in ihrem Arbeitsraum, umgeben von Kübeln mit Blumen, die auf Verarbeitung zu einem Strauss warten. Dies geschieht an einem grossen Holztisch, an dem ich vorbei und durch die hintere Türe hinaus gehe, wo ich auf ein lauschiges Plätzchen treffe und hinunter auf die Blumenbeete sehen kann. Hier am Aarehang wird sehr achtsam produziert. Die beiden verkaufen vor allem vielerlei Schnittblumen, die so wunderbar natürliche Sträusse ergeben, wie ich sie liebe. Hier haben sie auch meinen Hochzeitsstrauss gebunden – ich habe vor drei Jahren wieder geheiratet – in rot und pink!
Was für ein Glück, dass wir all diese „blumigen“ Geschäfte direkt in der Altstadt haben, und je nach Lust, oder eben Botschaft aus einem so vielfältigen, unterschiedlichen Angebot auswählen können.
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