Meine Lieblings Secondhand-Geschäfte
Immer im Frühling überkommt uns Frauen das grosse Schränkeausmisten. Dieses Verhalten sitzt möglicherweise in unseren noch immer irgendwo schlummernden „Vogelgenen“: Das alte Nest muss neu herausgeputzt werden! Meist tue ich mich etwas schwer damit, mich von meinen Sachen zu trennen – und wenn, dann taucht das nächste Problem auf: Wohin damit?
Wir haben in Bern ein paar tolle Secondhand-Geschäfte. Vergesst diese leicht muffig riechenden Orte mit ihren unüberschaubar tiefen Wühlkisten. Drei Läden aus den vielen, bei denen ein Besuch lohnt, möchte ich Euch heute vorstellen:
Petite Puce
Der zweite Laden, den ich Euch heute vorstelle, „Petite Puce“, ist für die Kleinen: Vor drei Jahr eröffneten Viviane Lang und Franciska Baumann in der Brunngasse diesen charmanten Kinderkleiderladen mit Stücken aus zweiter Hand in einer tollen Auswahl, mit Selbstgemachtem von verschiedenen Designerinnen, nebst neuen nachhaltig produzierten Kleidern, und seit neustem auch mit einer kleinen Auswahl an Kleidern für die Mamas – und selbstverständlich auch für die Omas! Die beiden jungen Frauen haben selber je zwei Kinder. Aus eigener Erfahrung hatten sie bald gemerkt, dass das Angebot an bezahlbaren Kinderkleidern in Bern nicht allzu gross ist. Dass den schnell wachsenden Kindern zudem die Kleider nur kurze Zeit passen, macht es nun Sinn, im eigenen Laden all die guten Stücke in zweite Hände – eben secondhand – weiter zu geben. Und wie zum Beweis dafür beobachte ich hier Frauen, die ein paar Stücke mitbringen, gleichzeitig dann aber neue grössere Stücke einkaufen. Kaum jemand verlässt das Geschäft mit leeren Händen. Solche Einkäufe sind nicht nur nachhaltig und günstig, denn bei dem tollen Angebot hier im Laden macht es auch zusätzlich Spass. Du findest ihn nur zwei Minuten vom Zytglogge entfernt. www.petitepuce.ch
Seven
In der Berner Boutique „Seven“, ist sofort ersichtlich, ein Teil der Kleider ist neu, der andere ist secondhand. Geführt wird dieses originelle Lokal von Alexandra Sascha Warona und Theresa Berner, es weht ein Hauch von Pariser Chic durch die Räume, die übrigens mit ihrem Innenhof auch sehenswert sind, hier geht es nämlich nicht um möglichst günstige Schnäppchen, sondern um exklusive Raritäten! Erst auf den zweiten Blick erschliesst sich, dass die 500 Exponate an Cocktailkleidern, Highheels und Accessoires aus zweiter Hand stammen. Hier habe ich schon Sachen entdeckt, die ich mir neu nie leisten würde (Chanel- oder Hermès-Taschen). Dass die guten Stücke am Ende dann auch weniger kosten als im Neuzustand, lässt man sich gerne gefallen. „Seven“ Gerechtigkeitsgasse 44 www.seven.swiss
Amuse Brocante an der Münstergasse 4.
Alexandra Kohler gründete das „Amuse Brocante“ als Antiquitätenladen. Heute verkauft und verleiht sie vor allem Kleider, die sie aufstöbert und in ihrem Nähatelier „restauriert“ und anpasst. Das älteste stammt aus dem Jahr 1780. Alexandra hat mich für meine Führung als Frau Sinner mit hübschen Accessoires ausgestattet. Wenn ihr an ein Kostümfest eingeladen seid, oder einfach an einen Ball schaut euch bei Alexandra um und lasst euch von ihr beraten.
Wie in einer Märchenwelt kommt man sich hier unten vor, unbedingt genug Zeit mitbringen…
Viel Spass!